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306 JAVA. Bevölkerung.Einfluß des SO.-Monsuns, d. h. des normalen Passats der südl. Halb-
kugel
, ebenfalls mit regelmäßigen Niederschlägen.

Die Pflanzenwelt übertrifft an Üppigkeit noch Ceylon. Aller-
dings
ist der ursprüngliche Wald größtenteils gerodet; wo er aber er-
halten
ist, entwickelt er außerordentlichen Wuchs. Charakteristisch
sind die Fächerpalmen Coryphaumbraculifera, Corypha gebanga,
die Nipapalme, deren Attap genannte Blätter das Hauptmaterial
für die Hausdächer liefern, ferner der Pandanus und die Rotang-
palme
, von der das sog. spanische Rohr stammt. Der Rasamalah-
Baum
(Liquidampar Abtingiana) steigt ohne Äste bis zu 25-30m
auf und reckt dann seine Krone bis zu 50m Höhe. Prachtvoll sind
die Saumfarne, mächtig die Lianen; höher als irgendwo sonst
entfaltet sich der Bambus. Unter den Schattenbäumen an den
Straßen fallen die herrlichen Waringinbäume (Ficus benjaminea)
auf, die ähnlich der Banyanfeige Indiens Luftwurzeln treiben. Bei
300m endet der immergrüne Wald. Darüber mischen sich die
Formen der gemäßigten Zone ein. Bei 2100m treten Nadelhölzer,
Moose und Flechten auf, weiter oben europäische Kräuter.

Unter den einheimischen Tieren sind hervorzuheben: die
Gibbons oder Menschenaffen (Fossilreste des noch höher stehenden
Pithecanthropus wurden 1894 von dem deutschen Naturforscher
Eugen Dubois in den tertiären Ablagerungen Mitteljavas am Ban-
gawafluß
entdeckt), die Lemuren oder Flatteraffen, das einfach ge-
hörnte
Nashorn (Rhinoceros sondaicus), Tiger und Bantengbüffel
(Bos sondaicus), diese beiden noch ziemlich häufig.

Die Bevölkerung belief sich 1905 auf 30098008 Seelen,
darunter 64917 Europäer und Mischlinge, die ihnen, ebenso wie
die Armenier und Japaner, gesetzlich gleichgestellt sind, während
die Chinesen, Araber und alle Farbigen geringere Rechte haben.
Die Eingeborenen sind malayischer Rasse (vgl. S. 281/82), von
gelblicher oder brauner Hautfarbe und mittlerem Wuchs, oft sehr
wohlgebaut, die Frauen graziös. Die oberen Klassen haben ent-
wickelte
Umgangsformen. Das niedere Volk ist unterwürfig und
arbeitsam, daher in den Pflanzungen gut verwendbar. Die islamische
Religion
(S. 307) ist mit hinduistischen Überbleibseln durchsetzt
und wenig tief eingedrungen, wie auch die Priester vielfach Araber
sind und die Bannung der Frau in den Harem nicht durchgeführt
ist. Man unterscheidet Sundanesen im W., eigentliche Javanen,
die kulturell am höchsten stehen, in Mitteljava, und Maduresen
im O. Die Männer tragen meist weite bunte Beinkleider, den sog.
Sarong, ein langes ungenähtes Hüfttuch, dazu eine Jacke (kabaie)
und ein Kopftuch. Die Kleidung der Frauen besteht aus einem
genähten Sarong, einem Umhang (badju), einer korsettartigen Jacke
(kutang) und einer Art Schal (slendang). Gedämpfte, besonders braune
Farben werden bevorzugt. Die echten Sarongs, deren originelle
Musterung beim Färben durch Wachsen der nicht mitzufärbenden